Der Porsche 911 Turbo S – In 2,7 Sekunden auf die Spitze

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Der Porsche 911 Turbo S – In 2,7 Sekunden auf die Spitze

Der Porsche 911 Turbo S 2020 – Kaum ein Automobil erregt so viele Emotionen wie der legendäre Elfer von Porsche. Seitdem der erste Neinelfer im Jahr 1963 die Porsche Werke verliess, hat sich dieses Modell zum Inbegriff des Namens Porsche entwickelt. Der erste Porsche Turbo wurde der Welt im Jahr 1974 präsentiert und Porsche setzt die im Rennsport gewonnen Erfahrungen mit dem Abgasturbolader in der Serienproduktion ein.

Der Porsche Turbo war der erste Sportwagen mit serienmässigem Abgasturbolader und Ladedruckregelung. Seit dem ist die DNA des Porsche Turbos unverändert geblieben: ein kompromisslos sportliches Strassenfahrzeug. Schon der Erste konnte dabei über 260 PS verfügen, ein Jahr später wurde bereits die 300 PS-Schallmauer durchbrochen. Die Zuffenhausener präsentierten mit dem Turbo S und dem Turbo S Cabrio ihre neuen Spitzen-Modelle der 991-Baureihe auf dem Genfer Autosalon.

Der neue 911 Turbo S

Der Spitzen-Elfer ist ab April 2020 mit einem 650 PS starken 3,8-Liter-Boxer erhältlich und soll alte und neue Kundschaft zu den Händlern treiben. Die Porsche-Ingenieure steigerten damit den Output um 70 PS zum bisherigen 911er Turbo und legten beim Drehmoment von bisher 800 Nm nochmals 50 Nm drauf. Mittlerweile steht bereits die achte Generation des Elfers (911) in den Startlöchern und dabei darf der Porsche 911 Turbo (2020) nicht fehlen – hätte das Corona-Virus nicht dazwischen gefunkt, hätte der 911 Turbo seine Premiere auf dem Genfer Autosalon gefeiert.

Motor-Leistung und Geschwindigkeit des Porsche 911 Turbo S

Inzwischen ist die Turboaufladung längst nicht mehr ausschliesslich dem Topmodell von Porsche vorbehalten, im Porsche Turbo setzt sie jedoch weiterhin besonders viel Leistung frei. Wie immer haben sich die Ingenieure in Stuttgart das Ziel gesetzt, bisherige Performance-Grenzen einzureisen und mit dem Supersportler bisherige Schallmauern zu durchbrechen. Dafür hat man im Werk einen neuen 3,8-Liter-Sechszylinder-Boxer-Moto entwickelt, der 800 Newtonmeter und 650 PS an Leistung mitbringt.

Letzteres sind 70 Pferdestärken mehr als im Vorgänger. Ein kleiner Quantensprung. Die weiteren Leistungsdaten sind ebenso beeindruckend. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 330 km/h, den Sprint auf die Landstrassengeschwindigkeit von 100 km/h schafft der Porsche 911 Turbo S dank seiner Achtgang-Doppelkupplung in atemberaubenden 2,7 Sekunden. Die Marke von 200km/h steht bereits nach 8,9 Sekunden auf dem Tacho. Demnach erreichen die Stuttgarter ihr Ziel und überschreiten das Niveau der meisten Supersportler.

Eine solch enorme Power erfordert dann auch eine weitere Neuigkeit: Der Porsche Turbo S ist serienmässig mit einer Mischbereifung ausgestattet. Die Vorderachse trägt 20-Zoll-Reifen in der Dimension 255/35, während die Hinterachse auf 21-Zoll-Format mit 315/30 rollt.

 

Die Technik unter der Haube

Das neu entwickelte Triebwerk des 911 Turbo S beruht auf der Motoren-Generation der aktuellen 911 Carrera-Modellreihe. Vollkommen neu gestaltet wurden die Ladeluftkühlung, der neue, ausladendere und symmetrisch aufgebaute VTG-Turbolader mit elektrisch verstellbaren Wastegate-Klappen sowie der Einsatz von Piezo-Einspritzventilen. Letztere verbessern die entscheidenden Fahreigenschaften eines Supersportlers entscheidend: Ansprechverhalten, Leistungsfähigkeit, Drehmomentverlauf, Emissionsverhalten und Drehfreudigkeit. Beatmet wird der neu entwickelte Sechszylinder-Boxermotor durch eine neue Saugstrecke.

 

Die Führungen der Prozessluft und Ladeluftkühlung wurden für diesen Zweck getauscht: Durch die eigentümlichen Turbo-Lufteinlässe im Fondseitenteil wird jetzt ein Teil der Prozessluft angesaugt. Während die nun vor den hinteren Kotflügeln angeordneten Luftfiltern zwei weitere Luftströme durch das Heckdeckelgitter leiten. Auf diese Weise verfügt der neue 911 Turbo S über vier Ansaugpunkte. Dadurch erhöht sich der Gesamtquerschnitt bei geringerem Widerstand. Hierdurch konnten die Ingenieure den Wirkungsgrad des Motors verbessern.

Der Turbolader

Die Turbolader sind spiegelbildlich aufgebaut und verfügen über eine variable Turbinengeometrie (VTG) und grössere Abmessungen lösen zudem die bisherigen Gleichteile ab. Die Laufräder drehen sich jetzt auf der rechten und linken Fahrzeugseite in gegenläufigen Richtungen. Der Durchmesser der Turbinenräder stieg um fünf auf 55 Millimeter, das 61 Millimeter grosse Verdichterrad wurde um drei Millimeter vergrössert. Die Steuerung der Wastegate-Klappen erfolgt elektronisch über Schrittmotoren.

 

Design des Porsche 911 Turbo S

Optisch hat Porsche dem 911 Turbo S (2020) einige Updates verpasst. Ins Auge fällt sofort die voluminösere Heckpartie, die durch einen markanten Heckflüge, mit Sitz zwischen Heck und Rückleuchten, gekrönt wird. Der Spoiler sorgt gleichzeitig für mehr Abtrieb, das optimierte Porsche Active Suspension Management-Sportfahrwerk (PASM) mit zehn Millimeter Tieferlegung für mehr Dynamik. Zur adaptiven Aerodynamik des Porsche Turbo S gehören jetzt zudem geregelte Kühlluftklappen im Bug. Optional ist eine Sportabgasanlage mit verstellbaren Klappen und runden Auspuffendrohren erhältlich. Nicht neu sind hingegen die vier trapezförmigen Endrohre, denn sie führen die Formen des Vorgängers weiter.

Das Kennzeichen hängt höher als im Standard-911, hinter den hinteren Radhäusern finden sich grössere Luftauslässe. Der klassische Lufteinlass hinter den Türen, der die Turbo-Modelle seit dem 996 von 1999 ziert, ist im Vergleich zum Vorgängermodell fast unverändert geblieben. Die Lufteinlässe sind nach wie vor dafür verantwortlich, dem 911er sein martialisches Aussehen zu verleihen. Auch bei der Frontmaske setzt Porsche auf Evolution statt Revolution. Als Tagfahrlicht kommen beim aktuellen Modell zwei übereinanderliegende LED-Streifen zum Einsatz. Ab Werk sind LED-Matrix-Scheinwerfer verbaut. Zwei hochgezogene, spitz zulaufende Holme verleihen dem Porsche 911 Turbo S (2020) eine extra Portion Aggressivität.

Interieur des Porsche 911 Turbo S

Wer einen Platz im Innenraum des Porsche 911 Turbo S ergattert, kann sich über eine serienmässige Volllederausstattung in Bi-Color mit den entsprechenden Zierleisten und Dekorblenden freuen. Passend zum Supersport-Image sitzt man in Sportsitzen, deren Lehnen gesteppt ausfallen. Hier erlauben sich die Stuttgarter eine kleine Hommage an den ersten 911 Turbo aus dem Jahr 1963. Im digitalen Kombiinstrument des Armaturenbretts sind die turbo-typischen Schriftzüge und grafische Details zu erkennen. Ein GT-Sportlenkrad dient als Steuerung des Turbo S. Wichtige Informationen vermittelt ein 10,9 Zoll grosser Bildschirm. Ab Werk an Bord sind zudem das Sport Chrono-Paket inklusive Porsche Track Precision App sowie das Bose Sound-System.

 

Verbrauchswerte des Porsche 911 Turbo S

Der neue 911 Turbo S geht mit 478 kW (650 PS; 911 Turbo S Coupé: Kraftstoffverbrauch kombiniert 11,1 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 254 g/km, 911 Turbo S Cabriolet: Kraftstoffverbrauch kombiniert 11,3 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert 257 g/km) in den Verkauf. Die Masse des 911 Turbo S sind deutlich gewachsen, damit die gesteigerte Dynamik abgefangen werden kann: Über der Vorderachse steht die Karosserie 45 Millimeter breiter auf der Strasse (1.840 Millimeter), die Gesamtbreite erreicht über der Hinterachse jetzt 1.900 Millimeter (plus 20 Millimeter). Veränderte Spurweiten, eine weiterentwickelte Aerodynamik und die neue Mischbereifung sorgen für mehr Agilität und Sportlichkeit: An der Vorderachse hat die Spur um 42 Millimeter zugelegt, an der Hinterachse um zehn Millimeter.

Die Markteinführung planen die Stuttgarter für April 2020. Dann soll der Supersportler auf öffentlichen Strassen für Aufsehen sorgen. Potenzielle Käufer müssen dafür jedoch tief in die Tasche greifen. Mit CHF 216.396  beziehungsweise CHF 229.962 für die offene Variante ist der Porsche Turbo S keinesfalls ein Schnäppchen.

 

Porsche 911 Turbo S 2020 – Kennzahlen

  • 478 kW – 650 PS
  • 2.7 Sek auf 100 Km/h
  • 8.9 Sek auf 200 Km/h
  • 11.1 l/100km
  • 254 g/km CO2-Emissionen
  • Vorderachsenbreite 1840mm
  • Hinterachsenbreite 1900mm
  • CHF 220’000.- Preis

 

 

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