Lamborghini Aventador LP 750-4 SV – limitierter Kampfstier mit Rennsport-DNA.

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Lamborghini Aventador LP 750-4 SV – limitierter Kampfstier mit Rennsport-DNA.

Lamborghini Aventador LP 750-4 SV

Viele Fans der Marke Lamborghini werden ungläubig gestaunt haben, als man vor einiger Zeit verkündete, dass es ab dem Jahr 2025 nur noch rein elektrische Supersportwagen der Marke aus Sant´Agata Bolognese geben wird. Das ist es dann also gewesen, mit den martialisch kreischenden V10- und V12-Saugmotoren, welche enorm zur Faszination der Marke Lamborghini beitrugen.
Ein sehr harter und radikaler Schritt, und ein kompletter Neuanfang der Marke, die als Traktorenhersteller begann, und im Jahre 1963 ihren ersten Supersportwagen präsentierte. Noch sind sie aber nicht ganz von der Bildfläche verschwunden, die großvolumigen Saugmotoren mit 10 und 12 Zylinder, wie uns der Lamborghini Aventador mit seinem V12-Saugbenziner beweist, welcher als SV-Version satte 750 PS leistet. Diese Version, die mittlerweile vom SVJ abgelöst wurde, der mit seinen 770 PS noch eine Schippe draufgelegt hat, stellen wir euch nun etwas genauer vor.

Martialisches und faszinierendes Design mit wunderschönen Details.

Er ist gleich als solcher zu erkennen, der Lamborghini Aventador LP 750-4 SV, dessen Design eine Evolution des Klassikers namens Countach darstellt, der als erster die heute markentypische Designlinie der Italiener trug. Die Frontpartie ist dem Vorgänger namens Murciélago sehr ähnlich, jedoch etwas moderner gestaltet, und trägt zeitgenössische LED-Scheinwerfer, welche die typische Trapezform, die vom Vorgänger bekannt ist, übernommen haben.
Der extrem flache Vorderwagen mit der zugepfeilten Schnauze und den markanten Profilfalten, der von Stoßfängern aus Carbon flankiert wird, welche über mächtige Lufteinlässe verfügen, sieht brutal und aggressiv aus, doch erst an der Seite kommt das Kampfjet-Design, das die Faszination Lamborghini ausmacht, so richtig zum Tragen. Der ultrabreite Schweller, und die mächtigen Lufteinlässe, welche ebenfalls bei der SV-Version aus Carbon bestehen, sind typisch für die Supersportler aus der Emilia Romagna, und das Cockpit im Kampfjetlook, welches sich extrem flach duckt, sorgt für eine beeindruckende Linienführung.
Am Heck, das sehr langgezogen wirkt, fallen sofort die „Katzentreppe“ genannte Motorabdeckung sowie der mächtige, feststehende Heckflügel auf, der für ordentlich Anpressdruck bei hohen Geschwindigkeiten sorgen soll. Aufgrund der fehlenden Heckscheibe wird das Einparken und Manövrieren ohne elektronische Hilfsmittel wie einer Rückfahrkamera zu einer absoluten Herausforderung.
Die Rückleuchten sind horizontal betont, und verfügen über eine Pfeil-Optik, welche nun auch von Oberklasse-Modellen der Konzernmutter Audi übernommen wurde. Auch anhand der mitlaufenden Blinker am Heck, welche mittlerweile sogar ein Golf trägt, erkennt man sofort die Konzernzugehörigkeit der italienischen Supersportwagenschmiede. Dies könnte den einen oder anderen solventen Kunden möglicherweise abschrecken, jedoch ist das für Lamborghini nicht weiter schlimm, da die Marke so viele Fahrzeuge wie noch nie verkauft.

Zu guter Letzt sitzt unter der Heckstossstange auch noch ein martialischer, schwarz lackierter Diffusor, der wohl ebenfalls aus Kohlefaser besteht. In Kombination mit dem großen Heckflügel sorgt er dafür, dass bei hohen Geschwindigkeiten die nötige Fahrstabilität gewährleistet wird.

Ein Carbon-Monocoque sorgt für Rennwagen-Atmosphäre.

Das Monocoque aus Carbonfaser, welches das Cockpit bildet, sorgt nicht nur für die nötige Leichtigkeit und Sportlichkeit, sondern sieht dank mehrerer sichtbarer Stellen auch sehr hochwertig aus. Auch die Türtafeln und die Sportsitze sind aus leichtem Carbon, um möglichst viel Gewicht zu sparen. Für den nötigen Komfort und Luxus, den das verwöhnte Klientel von einem Lamborghini erwartet, sorgen feinste Leder- und Alcantarabezüge der Rennschalensitze, die auch langstreckentauglich sind.
Um möglichst viel Gewicht zu sparen, wurden sogar die inneren Türgriffe durch ultraleichte Schlaufen ersetzt. Die Instrumente sind volldigital, und es finden sich die lamborghinitypischen Kippschalter an der linken Seite des Cockpits welche dazu dienen diverse Funktionen des Fahrzeugs einzustellen. Ein kleiner Gag ist die rote Abdeckung des Startknopfs, der den heiser brüllenden V12-Saugbenziner zum Leben erweckt.
Sie soll jedoch an einen Kampfjet erinnern, und passt aus unserer Sicht perfekt zu diesem Wagen. Einziges Manko sind wohl die Lenkstockhebel, welche direkt aus dem VW-Regal stammen, und im Gegensatz zu einem Ferrari, der komplett darauf verzichtet, nicht die notwendige Wertigkeit bieten, welche man von einem hochpreisigen Supersportler erwarten darf.

Gleichzeitig erleichtern diese Lenkstockhebel allerdings die Bedienung des Fahrzeugs enorm, da man sich in einem Lamborghini Aventador LP 750-4 SV fast so schnell zurechtfindet wie in einem Audi A3. Ansonsten ist die Verarbeitung und Qualität im Interieur fast perfekt, und das Klientel, das Luxus verlangt, hat sicherlich nichts zu mäkeln.

Der 6,5-Liter-V12-Saugbenziner kreischt und brüllt dich an, dass es eine Freude ist.

Entgegen jeglicher Lärmschutzverordnungen, brüllt und hämmert der frei saugende V12-Benziner ein metallisches Stakkato, das ein ganzes Wohnviertel aufwecken kann. Mit 750 PS und 690 Newtonmeter maximalem Drehmoment verfügt der Lambo ausserdem über Kraft in jeder Lebenslage, auch wenn die maximale Leistung erst bei irrwitzigen 8.400 Umdrehungen pro Minute anliegt. Von 0 auf 100 km/h geht es in atemberaubenden 2,8 Sekunden, und 200 km/h liegen aus dem Stand in wahnwitzigen 8,6 Sekunden an.
Bis 300 km/ auf dem Tacho angezeigt werden, vergehen schließlich 24 Sekunden. Das Leistungsgewicht des nur 1525 kg leichten Supercars liegt bei enorm guten 2,03 kg/PS, und der Lamborghini muss erst bei über 350 km/h die Waffen strecken. Somit muss man auf der Autobahn oder der Rennstrecke so schnell keine Konkurrenz fürchten. Die Kraftübertragung erfolgt übrigens über ein sequenzielles 7-Gang-Getriebe auf alle vier Räder.

Unser Fazit zu diesem Lamborghini Aventador LP 750-4 SV:

Es ist jammerschade, dass solche benzinbetriebenen Supersportler über kurz oder lang aussterben werden, und der von 2017 – 2019 in limitierter Auflage gebaute Aventador LP 750-4 SV zu einer sehr bedrohten Gattung gehört. Man wird sehen, was die Zukunft bringt, aber wahre Autofans werden Autos wie dieses sehr vermissen.
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