Aston Martin One 77 – das Exklusivste, das Gaydon zu bieten hat.
Sobald man den Namen Aston Martin hört, schlägt jedes Herz eines Autofans höher. Die Marke, die durch James Bond berühmt wurde, ist heutzutage eine feste Institution im Sportwagenbau. Vor allen Dingen mit ihren Sportwagen, welche als elegante Alternative zu extrovertierten Supersportlern gelten, hat es die Marke geschafft, die Herzen von Autofans auf der ganzen Welt zu erobern, doch der ONE 77 von der mit dieser Agentenreihe fest verbundenen Marke blieb Bond bisher verwehrt.
Im Jahre 2009 wollte die Marke ihre Schlagkraft im Supersportwagensegment demonstrieren, und brachte mit dem One-77 ein streng limitiertes Modell auf den Markt, welches im Segment der Hypercars wilderte. Bereits der Modellname weist auf die Stückzahl von nur 77 gebauten Exemplaren hin, welche im Zeitraum von 2009 – 2012 das Werk verlassen haben. Dadurch gehört der One-77 zu den exklusivsten Automobilen, die jemals von Aston Martin gebaut wurden.
Aston Martin One 77 – Design ist sportlich und edel zugleich.
In der Grundform des Designs unterscheidet sich der Aston Martin One-77 nicht allzu stark von seinen zivilen Brüdern der frühen 2010er-Jahre. Das grosse Haifischmaul, die runden Scheinwerfer und die geduckte Silhouette weisen grosse Ähnlichkeit mit dem Aston Martin DB9 und dem Aston Martin V8 Vantage der ersten Generation auf. Der Aston Martin One-77 unterscheidet sich von seinen zivileren Brüdern nur durch die extrem breiten, ausgestellten hinteren Kotflügel, die ansteigende Fensterlinie auf Höhe der B-Säule sowie kleinere Designmerkmale an Front und Heck.
Einzig das durchgehende Leuchtenband sowie der grosse Diffusor am Heck signalisieren dem Hintermann, dass es sich um einen ganz besonderen Aston Martin handelt. Für ein sogenanntes Hypercar ist er sehr dezent und unauffällig designt, da er sich mit seiner Form sehr stark am klassischen Gran-Turismo-Design orientiert. Dadurch ist er wesentlich alltagstauglicher als ein klassisches Hypercar vom Schlag eines Bugatti Chiron oder Koenigsegg Agera, und auch ein Wochenendtrip nach Monte Carlo für zwei Personen inklusive ein klein wenig Gepäck ist mit diesem Wagen problemlos möglich.
Eine Besonderheit in dieser Klasse ist der Frontmotor, welcher hinter der Vorderachse verbaut ist, da es bei Hypercars normalerweise üblich ist, auf eine Heckmotorkonstruktion zu setzen. Der Frontmotor verschafft dem Aston Martin One-77 eine wesentlich bessere Alltagstauglichkeit als anderen Automobilen dieser Preisklasse. Auch eine Heckscheibe, die ihren Namen verdient, bietet der One-77, sodass Rangieren und Einparken wesentlich einfacher gelingt als beispielsweise mit einem Konkurrenten mit Heckmotor.
Das Interieur ist sehr sportlich und edel gestaltet.
Der Besitzer eines solchen automobilen Traums schwelgt in duftendem Leder und darf auf eine Mittelkonsole aus gebürstetem Aluminium blicken, welche auch heutzutage noch sehr edel aussieht, obwohl der Aston Martin One-77 bereits im Jahre 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Einzig am nicht vorhandenen Infotainment-Bildschirm und an den analogen Rundinstrumenten merkt man dem noblen Briten sein Alter an.
Doch Sammler exklusiver Automobile dürfte das nicht stören, da sie bei diesem Aston Martin wissen, dass sie ein ganz besonderes Schätzchen in der Garage stehen haben. Da wird es den solventen Besitzer kaum stören, dass sein Liebling nicht mit einem Monster-Display ausgestattet ist, welches einem Tesla Konkurrenz macht, denn dafür gibt es durch die engen Schalensitze und die breite Mittelkonsole Rennsportfeeling pur zu erleben. Da können viele moderne Autos mit ihren Mega-Displays und digitalen Cockpits nicht mithalten.
Den Antrieb besorgt ein grossvolumiger V12.
Herzstück des Aston Martin One-77 ist ein 7,3-Liter-V12-Saugbenziner, welcher 760 PS leistet. Dieser Motor war im Jahre 2009 der stärkste in einem Serien-PKW verbaute Saugmotor aller Zeiten. 750 Newtonmeter sind ebenfalls eine Ansage für einen Saugbenziner, auch wenn dieser über 7,3 Liter Hubraum verfügt und 12 Zylinder besitzt. Im Jahre 2009 waren die Fahrleistungen des Boliden atemberaubend, da er bereits zu diesem Zeitpunkt in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigte und 355 km/h Höchstgeschwindigkeit aufweisen konnte.
Die Höchstgeschwindigkeit ist heute noch absolute Weltklasse, jedoch haben sich die Zeiten in Sachen Beschleunigung drastisch verändert, und 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h wird heute von jedem Porsche Turbo oder Nissan GT-R pulverisiert. Das Leistungsgewicht des 1630 kg schweren Aston liegt bei 2,14 kg/PS, ein Wert, der auch heute noch sehr gut ist, auch wenn die Klasse der Hypercars in diesen Tagen bereits Leistungsgewichte von 1 kg/PS aufweisen kann. Doch bei diesem Auto geht es gar nicht um Rekorde und um Superlative, da es kein reinrassiger Rennwagen ist, sondern ein sündhaft teurer und edler Gran Turismo, mit dem man bei Bedarf so einige Supersportler hinter sich halten kann, sofern man die Leistung des V12-Motors überhaupt ausschöpfen möchte. Vielmehr ist dieses Auto dazu gedacht, um komfortabel und schnell zu reisen.
Der Preis betrug im Jahre 2009 bereits 1,8 Millionen Euro.
Durch den Grundpreis von 1,8 Millionen Euro, was umgerechnet ungefähr 2 Millionen CHF entspricht, und der Limitierung auf gerade einmal 77 Stück, wird es wohl für die meisten Sportwagenfans ein Traum bleiben, einmal einen Aston Martin One-77 live zu Gesicht zu bekommen, geschweige denn einen zu besitzen. Auch gebraucht ist so ein exklusives Sammlerstück selbstverständlich nicht günstig zu erwerben, wenn es überhaupt einen Markt für ein solches Automobil gibt.
Es wäre nämlich schon ein grosser Zufall, wenn ein derartiges Modell in einem Gebrauchtwagenportal erscheinen würde, da die meisten dieser limitierten Supersportler wohl in einer klimatisierten Garage beherbergt, und nur ganz selten pilotiert werden. Somit ist ein solches Automobil trotz seiner hohen Alltagstauglichkeit kein Auto für alle Tage, da es viel zu kostbar und selten ist, um ihn als Kilometerfresser zu verschleissen. Vielmehr ist es eine lukrative Investition, welche möglicherweise in ein paar Jahren oder Jahrzehnten noch an Wert gewinnt, je nachdem wie sich die Preise für seltene und limitierte Supersportwagen entwickeln.
Eines dürfte aber jetzt schon klar sein, und zwar, dass ein solches Traumauto, das viele Fans auf der ganzen Welt hat, wohl niemals in die Hände von Tunern oder Autoposern kommen wird, denn ein getunter Aston Martin One-77 wäre nicht nur Blasphemie, sondern würde den Wert dieses Wagens wohl merklich nach unten drücken. Somit würde der Sinn und Zweck eines solchen streng limitieren Wagens konterkariert werden. Doch dieses Klientel, das sich so ein Automobil als Wertanlage zugelegt hat, wird wohl kaum auf die Idee kommen, eine Tuningschmiede aufzusuchen, um ihr Auto zu modifizieren. Für alle Aston-Martin-Fans, die jetzt feuchte Augen bekommen, wenn sie an den One-77 denken, gibt es selbstverständlich noch eine Bildergalerie am Ende des Textes.